Siegertitel wurde in Onlineveranstaltung bekannt gegeben
ich, den Mund voller Steine. Ich habe Durst. Und wenn ich mal an der Wolke lecke? „Sie ist total besoffen, Mom.“ Moment mal. Das war Anabella. Was macht die denn auf meiner Wolke? Eingeladen habe ich sie jedenfalls nicht. Diese Petze.
Wren ist das, was man als einen Problemjugendlichen bezeichnet. Ein Mädchen, das die Eltern früher als „falsche Freundin“ bezeichnet hätten. Drogen, Alkohol, kein Bock auf Schule. Ihre Familie sieht keinen anderen Ausweg mehr, als sie für acht Wochen in ein Bootcamp in die Wüste Utahs zu schicken. Wer hier jedoch Drill und Gehorsam erwartet, hat falsch gedacht. Stattdessen versuchen die Betreuer mit Respekt und dem Wecken eines Gemeinschaftsgefühls zu den Jugendlichen vorzudringen. Eine abenteuerliche Reise beginnt, auf der Wren sich ihren Gefühlen und vergangenen Handlungen stellen muss. Die Geschichte wird begleitet von der Frage, ob straffällig gewordene Personen ihr Recht auf einen freien Willen verspielt haben. Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt die Autorin nicht, sodass diese Problematik die Leser auch nach Beenden des Buches begleiten wird.
Mit Acht Wochen Wüste ist Wendelin van Draanen ein wundervoller Coming-of-Age Roman gelungen, der jetzt auch mit dem Buxtehuder Bullen ausgezeichnet wurde. Seit 1971 wird der renommierte und traditionsreiche Literaturpreis durch eine Jury aus jugendlichen und erwachsenen Mitgliedern verliehen. Die Autorin konnte sich mit ihrem Roman unter anderem gegen Todesstreifen und Der Mantel durchsetzen. Van Draanen selbst erlebte in ihrer Jugend einige schwierige Situationen und benutzte das Schreiben als eine Art Therapie. Mit ihren Geschichten will sie heute Jugendliche durch schwere Zeiten begleiten. Wenn Van Draanen sich nicht gerade dem Schreiben neuer Kinder- und Jugendbücher widmet, engagiert sie sich mit ihrem Mann für eine gemeinsame Kampagne, die Kindern die Freude am Lesen vermitteln soll.